Pfarrkirche Weinburg
Die römisch-katholische Pfarrkirche Weinburg steht erhöht im Norden des Dorfes in der Gemeinde Weinburg im Bezirk St. Pölten-Land in Niederösterreich. Die dem Patrozinium des hl. Johannes der Täufer unterstellte Pfarrkirche gehört zum Dekanat Lilienfeld in der Diözese St. Pölten.
Urkundlich 1248 eine Filiale der Pfarre St. Pölten wurde die Kirche 1372 zur Pfarrkirche erhoben.
Der Chor entstand in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts, das Langhaus in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts.
Das Kirchenäußere, der ehemaligen Burg- bzw. Wehrkirche zeigt einen schlicht verputzten ursprünglich romanischen Kirchenbau unter einem hohen Schopfwalmdach mit einem Dachreiter über dem westlichen Langhausjoch. Von der Westfront führt in der Höhe der Empore ein Brückengang zum Pfarrhof. Der Dachreiter mit einem Zwiebelhelm wurde 1874 in alter Form erneuert. Der Chor mit barocken Segmentbogenfenstern und gotischen Strebepfeilern hat im Osten ein vermauertes frühgotisches spitzbogiges Lanzettfenster. Im nördlichen Chorwinkel eine eingeschossige Sakristei, die Sakristei wurde im 20. Jahrhundert mit einem Anbau unter einem Satteldach erweitert.
Das Kircheninnere zeigt ein asymmetrisches zweischiffiges dreijochiges Langhaus, das breitere nördliche Hauptschiff hat ein Netzrippengewölbe auf wuchtigen dreikantigen Wandvorlagen, das sehr schmale und niedrige Südschiff hat Kreuz- und Sternrippengewölbe. Die Westempore über beide Schiffe ist im Hauptschiff kreuzrippenunterwölbt, im Seitenschiff gibt es einen eingestellten Aufgang. Der Triumphbogen ist spitzbogig. Der einjochige Chor mit einem Fünfachtelschluss hat ein Kreuzgewölbe mit Birnstabrippen auf Konsolen und hat glatte Scheibenschlusssteine. In der nördlichen Chorwand führt ein Spitzbogenportal in die tonnengewölbte Sakristei, auch in der Nordwand eine gotische Sakramentsrechtecknische, in der Südwand eine gotische Spitzbogennische.
Die Wandmalerei an der Westempore zeigt Verkündigung um 1520.
Der Hochaltar aus 1772 als spätbarockes Retabel mit einem Volutenaufsatz zeigt das Altarblatt Taufe Christi von Georg Meichsner 1773.
Die Orgel in einem neobarocken Gehäuse baute Gregor Hradetzky 1971.
Es gibt eine Wappengrabplatte zu Georg Jacob von Auersperg 1649.
Die Grechtlergruft, 1798 für den Patronatsherrn Georg Anton von Grechtler und für künftige Patronatsherrn errichtet, liegt neben der Pfarrkirche. Die Gruft ist katakombenähnlich angelegt, mit Tonnengewölbe 8,20 Meter lang, 2,80 Meter breit und 3,20 Meter hoch. Auf beiden Seiten befinden sich je 14 tiefe Nischen für Särge, davon immer zwei übereinander und sieben nebeneinander. An der Stirnseite sind zwei Nischen übereinander und seitlich davon je zwei kleinere Nischen für Kindergräber. Es wurde jedoch nur Georg Anton von Grechtler in der untersten Sargnische an der Stirnseite der Gruft hier beigesetzt, alle übrigen sind leer.
Gegenüber der Gruft befindet sich der "Römerstein", welcher bei Bauarbeiten neben der Kirche im Mauerwerk gefunden wurde.
Waldkapelle Weinburg
Die idyllisch im Kirchenwald gelegene Waldkapelle besteht, wie sie sich heute dem Besucher darbietet, seit 1957. Ihren Ursprung hat sie in einem, vom damaligen Pfarrer Heindl, 1885 an einem Baum im Kirchenwald angebrachten Bild der Muttergottes von Lourdes. Schon bald wurde das einfache auf Papier gedruckte Marienbild von vielen Waldgehern aufgesucht, die dort ihre Andacht verrichteten. Da das beliebte einfache Papierbild durch die Witterung bald unansehnlich wurde, errichtete man 1896 einen Bildstock aus Eichenpfosten mit einem auf Leinen gemalten Bild der Muttergottes von Lourdes, der nach und nach zu einer kleinen Kapelle ausgebaut wurde. Schon bald fanden zu dem von der Bevölkerung verehrten Marienbild Wallfahrten statt. 1929 war der Kapellenbau wiederum desolat, sodass die Kapelle neu errichtet wurde. Sie erhielt die aus Tuffstein gemauerte Grotte und die Statue der Lourdesmuttergottes.
Auf Wunsch der Bevölkerung erweiterte man 1957 die Waldkapelle nochmals, beschaffte eine Glocke und errichtete einen Glockenturm.
1985 wurde die Waldkapelle generalsaniert. In den Monaten, Mai, Juni, Juli, September und Oktober finden jeweils Marienandachten statt. Im August am Marienfeiertag Maria Himmelfahrt (15.08.). (sh. auch Kalender)
Im Jahr 2015 feierte man bereits 125 Jahre Waldkapelle. Wiederum instandgesetzt mit neuem Dach und eine kleine Kapelle idyllisch umgeben von großen Waldbäumen - als Ort der Ruhe möchte die Kapelle Weinburg allen offen stehen. Erleben Sie wunderschöne Familienspaziergänge sowie auch Wallfahrten zu unserer Waldkapelle.
Im Dezember findet immer die bereits traditionelle Herbergssuche statt.